Schoden

Foto Bismarckturm Schoden undatiert

Standort

Geisberg




Datenblatt


Höhe: 5 m

Grundsteinlegung: 1902

Einweihung: 21.07.1903

Foto Bismarckturm Schoden Juli 2016

Von der Schutzhütte zum Turm
Der Bismarckturm in Schoden


Bauplanung

Im Jahr 1901 plante die Staatliche Weinbaudomäne Ockfen den Bau einer Schutzhütte am Abhang des Geisberges zur Saar hin für ihre Arbeiter. Grund und Boden für den Bau stellte die Gemeinde Schoden kostenlos zur Verfügung.

Die Idee zur Nutzung der Schutzhütte als Aussichtsturmes hatte Forstmeister Willibald Hoepp. Die turmartige Schutzhütte sollte nun mit einer Aussichtsplattform versehen werden.

Finanziert wurde der Turm aus Spenden.


Bauarbeiten

Im September 1902 wurde der Grundstein gelegt und mit dem Bau des Aussichtsturmes begonnen. Die Maurerarbeiten wurden von Bauunternehmer Lorth aus Beurig durchgeführt.

Die Rohbauarbeiten wurden am 18. Oktober 1902 abgeschlossen. Ab Anfang April 1903 wurden die abschließenden Arbeiten durchgeführt.

Als Baumaterialien wurden Quarzit, Schiefer und Sandstein verwendet.


Turmbeschreibung

Der 5 m (incl. Brüstungsmauer 6,30 m) hohe Bismarckturm als Aussichtsturm ohne Befeuerungseinrichtung wurde als Bruchsteinmauerwerk errichtet. Das Bauwerk hat im Bereich des Sockels einen rechteckigen Grundriss von 4 m x 3 m. Über eine s-bogenförmige Sandsteintreppe mit 0,74 m bis 0,88 m breiten Stufen (ursprünglich 17 Stufen, heute durch Aufschüttung 14 Stufen) gelangt man zur 2,30 m x 1,88 m (lichte Weite) großen Aussichtsplattform mit Zinnenbekrönung, die über einem Rundbogenfries aufragt. Die Brüstungshöhe beträgt zwischen 0,87 m und 1,08 m, die Brüstungsstärke beträgt 0,40 m.

Oberhalb des 1,10 m hohen Sockels erhebt sich das ca. 4 m hohe Erdgeschoss mit einem Eingang auf der SO-Seite. Auf der Talseite ist ein Fenster (0,80 m x 0,80 m), an den Seiten ist jeweils ein kleines Fenster (0,40 m x 0,80 m) eingelassen.

Die rechteckige Aussichtsplattform, die über einem Rundbogenfries auskragt (mit abgeschrägten Deckplatten an der SO-Seite wegen des Treppenaufgangs), ist mit Zinnen versehen. In der westlichen Ecke ist eine Halterung für eine Fahnenstange angebracht.


Turmgeschichte

1903-1945

Am 21.07.1903 erhielt der Turm auf der Südseite ein bronzenes Bismarck-Relief (wurde später entwendet) und wurde damit offiziell als Bismarckturm eingeweiht.

Ende Februar 1945 setzten die Amerikaner unterhalb des Bismarckturms über die Saar, um einen Brückenkopf zu bilden.

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Bauwerk beschädigt.


1946-1997

Bis Anfang 1974 befand sich der Turm im Eigentum der Staatlichen Weinbaudomäne und wurde dann am 22.02.1974 von der Ortsgemeinde Schoden für 1.000 DM incl. des 212 m² großem Grundstück käuflich erworben.

Das ursprüngliche Bismarck-Medaillon wurde Mitte der 1970er Jahre entwendet.

In den folgenden Jahren wurde der Eingang zugemauert und hangseitig durch das Anlegen eines Wirtschaftsweges um ca. 1 m angehoben. An der Brüstung und an der Plattform wurden provisorische Reparaturen ausgeführt.

Auf Antrag der Amtsverwaltung Saarburg-Ost wurde der Turm vor 1997 durch die staatliche Domänenverwaltung restauriert.


1998 bis heute

Im Jahr 2000 stiftete Karl Bidinger eine neue Gedenktafel mit dem Bild von Otto von Bismarck und der Inschrift

"Otto von Bismarck".

Am 08. September 2002 fand die 100-Jahr-Feier des Bismarckturmes statt.

Im April 2020 wurde eine Sandstein-Zinne zerstört. Der Schaden wurde kurz darauf behoben.


Öffnungszeiten

Der Turm ist ganzjährig zugänglich (Stand: 2020).


Links

Google Maps

Koordinaten und Kartenmaterial


Quellen

- Seele, Sieglinde: Lexikon der Bismarck-Denkmäler, Imhof-Verlag Petersberg, 2005, S. 353
- Seele, Sieglinde, Mannheim (Archiv Seele): BISMARCK-TURM von SCHODEN (Rheinland-Pfalz)
- Kleinmanns, Joachim: Rheinische Aussichtstürme des 19. und 20. Jahrhunderts, Dissertation Aachen 1986, Nr. 70 (BISMARCKTURM, Schoden 1902), S. 266
- Schädler, Heinz: "Der Bismarckturm auf der Gemarkung Schoden" in Saarburger Land II - Beiträge zur Geschichte, April 1997 (Beitrag ursprünglich aus Heimatbuch Kreis Saarburg 1962)
- Saarburger Kreisblatt (Artikel vom 06.09.1902, 18.10.1902, 08.04.1903, 22.07.1903, 05.08.1903)
- Maße: Jörg Bielefeld, Leverkusen (Mai 2014, ohne Gewähr)


Fotografen

- Hans-Dieter Hirschmann, Haßloch (November 2006, Juli 2016)
- Jörg Bielefeld, Leverkusen (Mai 2014)

- Richy Oelke, Kelkheim (Dezember 2020)

Übersichtskarte Standort Bismarckturm

Der genaue Standort ist über die Links zu Google Maps / Google Earth (s.o.) zu finden.

Bildergalerie Bismarckturm Schoden

Foto Bismarckturm Schoden Juli 2016

Foto Bismarckturm Schoden Juli 2016

Foto Bismarckturm Schoden Juli 2016

Foto Bismarckturm Schoden Juli 2016

Foto Plattform Bismarckturm Schoden Juli 2016

Foto Bismarck-Relief am Bismarckturm Schoden Mai 2014

Foto Bismarckturm Schoden November 2006

Foto Plattform Bismarckturm Schoden Juli 2016

Foto Bismarckturm Schoden Dezember 2020

Foto Außentreppe Bismarckturm Schoden Dezember 2020

Foto Außentreppe Bismarckturm Schoden Dezember 2020

Foto Aussicht vom Bismarckturm Schoden Dezember 2020

Foto Plattform Bismarckturm Schoden Dezember 2020

Ansichtskartenmotive: Bismarckturm-Archiv Jörg Bielefeld, Leverkusen

Fotografien: Jörg Bielefeld, Leverkusen, ansonsten siehe jeweiliges Foto (Erlaubnis des Fotografen)

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